Ein Theater für alle - Alle für unser Theater

25 Jahre Theaterbauverein

„Am 23. September 1985, um 20.15 Uhr, fand im Saal der Bürgergesellschaft in Hof auf Einladung der Herren Dr. Gunther Augustin, Leo Hermann, Peter Nürmberger, alle wohnhaft in Hof, die Gründung des Theater-Bau- und Förder-Vereins Hof statt.“ So lautet der erste Satz des Gründungsprotokolls. 55 Bürgerinnen und Bürger haben an jenem Tag ihre Mitgliedschaft erklärt. Der Neubau lag damals in weiter Ferne. Deshalb war es von Anfang an eines der Ziele, neben dem Sammeln von Spenden als Bürgerinitiative zu wirken und Einfluss auf die Politik, insbesondere auch die Bayerische Staatsregierung, zu nehmen. Auf den Tag genau neun Jahre später wurde das neue Hofer Theater am 23.9.1994 eröffnet.

Feier am 13. November im Theaterbistro
Mit einer Veranstaltung feierten am Samstag, 13. November 2010, die Theaterfreunde ihr Jubiläum und gleichzeitig den 80. Geburtstag des früheren Intendanten Reinhold Röttgerim Bistro des Theaters . Zu den Fotos der Veranstaltung.

Verzicht auf den Neubau hätte das Ende der Theaterkultur von Hof bedeutet
„Kultur braucht ein Zuhause“ war der Slogan, mit dem auf die drohende Schließung des alten Theatergebäudes an der Schützenstraße Bezug genommen wurde. Es war ja keineswegs so, dass man einfach mit kleineren Maßnahmen hätte weiterspielen können. Die drohende Schließung aufgrund arbeitsrechtlicher und sicherheitsrelevanter Mängel hätte das Ende des Hofer Theaters bedeutet. Der rasch wachsende Verein (im Protokoll der Jahreshauptversammlung 1988 ist in 700 Mitgliedern die Rede) hat die Forderung nach einem Neubau über die Jahre gegenüber Verwaltung und Politik immer wieder erneuert und gleichzeitig mit dem Sammeln von Spenden begonnen. Erster Vorsitzender war Horst Pape, dem Hubertus von Waldenfels nachfolgt. Seit 1990 leitet Wilfried Anton als 1. Vorsitzender den Theaterbauverein und auch die späteren Theaterfreunde Hof.

Veranstaltungen, Bierkrug, Informationen und Stühleverkauf
Wesentlicher Aspekt der Vereinstätigkeit war die Öffentlichkeitsarbeit. Bei jeder Vorstellung im alten Haus wurde über lange Zeit ein Infostand besetzt, um jeden Zuschauer anzusprechen. Zur Grundsteinlegung am 6. Juli 1991 konnte man zugunsten des Neubaus einen Sammlerkrug verkaufen, den der Hofer Maler und Grafiker Karl Bedal gestaltet hatte. Zur Werbung und Information wurden mehrere Auflagen einer von Peter Nürmberger gestalteten Broschüre gedruckt und immer wieder wurden die Bürgerinnen und Bürger über die Medien informiert und für den Neubau begeistert. Den Höhepunkt der Sammlungstätigkeit bildete die Aktion „Ihr Platz im neuen Theater Hof“. Der symbolische Verkauf von Stühlen lässt sich noch heute an den auf Wunsch angebrachten Stifternamen ablesen. Man konnte sogar ein dreijähriges Abonnement erwerben und auf dem „eigenen Platz“ genießen.

Hubpodien mit hohem künstlerischen Nutzen durchgesetzt
Sehr schnell war man sich im Verein einig, nicht einfach eine möglichst hohe Summe zu den allgemeinen Baukosten beizusteuern, sondern sich auf ein konkretes Ziel zu konzentrieren, um „das Besondere zu ermöglichen“. Der Einbau der Hubpodien auf der Bühne wurde so erst politisch erzwungen und dann auch finanziell ermöglicht. Sie waren bereits als „nicht förderfähig“ gestrichen, als es gelang, sie in einem Kraftakt bis hinauf in höchste politische Entscheidungsebenen durchzusetzen. Wie zweckmäßig und künstlerische wertvoll man sie einsetzen kann, haben Regisseur und Bühnenbildner jüngst in den beiden Teilen von Goethes „Faust“ eindrucksvoll bewiesen.

Aus dem Bauverein werden die Theaterfreunde und die Stiftung Theater Hof
Teils mit eigenen Veranstaltungen, vor allem aber mit den vielfältigen Programmen Hofer Vereine und Institutionen wurde das Thema Theaterneubau in alle Bereiche der Gesellschaft getragen. Die Erlöse zahlreicher Veranstaltungen, einer Tombola in der damals neuen Fußgängerzone, viele große und kleine Spenden sowie die Mitgliedsbeiträge von in Spitzenzeiten fast 1000 Mitgliedern trugen dazu bei, dass nicht nur die Hubpodien bezahlt werden konnten. Hilfreich hierfür war, dass sie – durch politisches Engagement des Vereins – letztlich doch als förderfähig anerkannt wurden. So fiel der dafür nötige finanzielle Beitrage niedriger aus als ursprünglich geplant und es blieb eine Summe von 350.000 DM, die der Theater-Bau- und Förder-Verein bei seiner letzten Sitzung im März 1995 als Grundstock in die Stiftung Theater Hof einbrachte. Darüber hinaus wurde der alte Verein aufgelöst und ein neuer, die Theaterfreunde Hof e.V. gegründet, der seitdem als Förderverein für das Theater Hof tätig ist. Zusammen mit der Stiftung Theater Hof konnten seither regelmäßig hohe Beträge zu Verfügung gestellt werden – immer mit dem Ziel, das Besondere im Theater Hof zu fördern.

Preis der Theaterfreunde Hof
Sei dem Jahr 2000 gibt es einen Hofer Theaterpreis. Die Theaterfreunde zeichnen damit herausragende Leistungen der Hofer Bühnenkünstler aus. Wieder geht es um das Besondere. Unterstützt werden die Theaterfreunde hierbei vom Porzellanhersteller Rosenthal, der das wertvolle Preisobjekt zur Verfügung stellt.

Zu den bisherigen Preisträgern.